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LRS - Lese-Rechtschreib-Schwäche

Wer langsam lernt, braucht nicht mehr Druck, sondern mehr Zeit.


Begriffserklärung

Als Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) wird eine Teilleistungsstörung verstanden, deren Hauptmerkmal eine ausgeprägte Beeinträchtigung der Entwicklung der Lese- und Rechtschreibfähigkeit ist, die nicht durch eine allgemeine intellektuelle Beeinträchtigung erklärt werden kann." (VwV des SMK "LRS-Förderung" 29.06.2006)


Typische Schwierigkeiten bei LRS

• Akustische Wahrnehmungsprobleme
eingeschränkte phonologische Bewusstheit (z.B. Lautanalyse, Lautdifferenzierung und Durchgliederung, falscher eigener Sprachrhythmus, Artikulationsprobleme)

• Optische Wahrnehmungsprobleme
Raum-Lage-Beziehung (z.B. Probleme in der Blicksteuerung,  Augenbelastungszeichen, Abschreibfehler, mangelnde Wahrnehmung kleiner Detailunterschiede)

• Speicherschwäche 
(z.B. mangelhaftes Wortbildgedächtnis, Störungen des serialen Gedächtnisses)

• Koordinierungs- und Automatisierungsprobleme 
(z.B. Probleme in der Planung, Steuerung, Selbstkontrolle)
 
• erhöhter Konzentrationsaufwand


Feststellungsdiagnostik bei LRS

• Erfassung der intellektuellen Leistungsfähigkeit (durch den Schulpsychologen)

• Leistungsdiagnostik:
Sie umfasst die Feststellung der aktuellen Lese- und Rechtschreibleistung, welche die Grundlage für die quantitative und qualitative Diagnostik bildet.

• Außerdem gehören zu den Bausteinen der Förderdiagnostik:
- Feststellung der kognitiven Fähigkeit
- Entwicklungsstand im Bereich Sprache
- Emotionalität und Verhalten des Kindes (Arbeitsweise, Motivation, Konzentration und Ausdauer, Sozialverhalten)
- Ãœberprüfung der Merkfähigkeit
- Mathematische Kenntnisse
 
• Im Rahmen des Feststellungsverfahren erfolgt die Diagnostik durch:
- LRS - Lehrer
- Schulpsychologen
- Sprachheilpädagogen

Lernen in der LRS - Klasse

• Der Unterricht erfolgt auf der Grundlage der Grundschullehrpläne des Freistaates Sachsen.
• Die Klassenstufe 3 wird als Dehnungsjahr gestaltet, bestehend aus Klasse 3/1 und Klasse 3/2.
• In Klasse 3/1 werden zunächst die Lesefertigkeit und das lautgetreue Schreiben entwickelt. Die persönlichen Stärken und Begabungen der Schüler werden genutzt, um ihr Selbstvertrauen zu festigen.
• Für verstärkte individuelle Fördermaßnahmen stehen bis zu fünf zusätzliche Förderstunden zur Verfügung.
• Die Schüler lernen in einem kleinen Klassenverband mit bis zu 16 Kindern bei speziell ausgebildeten Lehrkräften.
• Nach 2 Jahren steht die Förderung bei vorhandenen Kapazitäten in der eigenen Grundschule laut VwV zu.
• Weiterer Bildungsweg: 4. Klasse Grundschule, dann Bildungsempfehlung Klasse 4 für MS/Gym


Arbeitsschwerpunkte in den LRS-Klassen

• Entwicklung der phonematisch-kinästhetischen sowie der sprechmotorischen und visuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten, d.h. die Entwicklung der Gliederungs- und Differenzierungsfähigkeit
• Erweiterung des Wortschatzes und damit Steigerung der Ausdrucksfähigkeit
• Räumliches Orientierungs- und Vorstellungsvermögen entwickeln 
• Verbesserung von Konzentration, Ausdauer und Reaktionsfähigkeit
• Steigerung des Arbeitstempos

 

   Grundsatz: Lese-Rechtschreib-Schwäche durch entsprechende Hilfe mindern

 

 

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